- betulich
- be|tu|lich [bə'tu:lɪç] <Adj.>:
mit umständlich wirkender Sorgfalt vorgehend:seine betuliche Erzählweise ging mir auf die Nerven; das betuliche Ritual des Bierzapfens.
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be|tu|lich 〈Adj.〉1. geschäftig, rührig2. freundlich-besorgt u. dabei etwas umständlich* * *
1. (veraltend) übertrieben fürsorglich, freundlich-besorgt:seine -e Art geht mir manchmal auf die Nerven.2.a) beschaulich, gemächlich:eine -e Zeit, Atmosphäre;ein -es Leben führen;die Inszenierung war b. und schwerfällig.* * *
be|tu|lich <Adj.> [zu ↑betun]: 1. (veraltend) übertrieben fürsorglich, freundlich-besorgt: seine -e Art geht mir manchmal auf die Nerven; bei allem Trubel fragte nun auch noch ein -es Mädchen aus der Sozialabteilung, ob Genosse Bacher einen Urlaubsplatz in einem bulgarischen Heim wünsche (Loest, Nikolaikirche 285); 2. a) beschaulich, gemächlich: Einem unbekannten Financier war etwas gelungen, was bis zu diesem Zeitpunkt für kaum denkbar in der -en Schweizer Finanzwelt galt (Handelsblatt 3. 6. 98, 15); Anhand dieser Beispiele demonstriert der Autor en passant, dass das Biedermeier keineswegs eine -e, sondern eine Zeit des Aufbruchs war (Zeit 28. 3. 97, 61); b) (abwertend) ↑brav (2 b), ↑bieder (3): Leider geht durch die -e, in der DDR vorgenommene Eindeutschung einiges vom Wortwitz des Originals verloren (taz 11. 8. 90, 26); Auch der hausbackene Realismus, der die Szenen aus »Furcht und Elend« illustriert, wirkt b. und schwerfällig, ganz im Kontrast zum Sarkasmus der Texte (Tagesspiegel 26. 2. 98, 31).
Universal-Lexikon. 2012.